Ein großes Wort – nicht wahr?
Auf dem Weg zu mehr Selbstbestimmung im eigenen Leben kommen wir an Selbstverantwortung nicht vorbei. In den letzten Jahren wurde dieses Wort jedoch stark negativ assoziiert. Warum? Nun gerade in Unternehmen haben es sich Vorgesetzte zu eigen gemacht, an die Selbstverantwortung ihrer Mitarbeiter zu appellieren, wenn es darum ging, bestimmte Verhaltensweisen zu erzielen und die Belastbarkeit und Leistungsbereitschaft derer zu erhöhen. Doch bei Selbstverantwortung geht es nicht um Manipulation oder die beliebige Befriedigung anderer Menschen Erwartungen, wie der Name eigentlich schon verraten sollte, sondern um die bewusste Übernahme von Verantwortung für den Verlauf unseres eigenen Lebens und die Konsequenzen für getroffene Entscheidungen.
König oder Königin unseres eigenen seelischen, mentalen und physischen Reiches sein.
- Das Leben wählen, was uns guttut. Und die Menschen darin.
- Eine Tätigkeit ausüben, die unserem Wesen entspricht.
- Eigenverantwortliche Entscheidungen treffen - manchmal auch Risiken eingehen - oft erst einmal auf die Nase fallen.
- Scheitern ist normal für jeden, der sich aktiv für Selbstverantwortung entscheidet. Damit souverän umzugehen und die damit einhergehende Frustration auszuhalten, ohne gleich das Handtuch zu werfen, ist etwas ganz anderes. Ihr seht schon, die Krone und das Zepter für das eigene Leben zu tragen, wiegt schwer. Vor allem dann, wenn parallel dazu mehr Zeit darauf verwendet wird, das eigene Verhalten darauf auszurichten, die Erwartungen meines Umfeldes erfüllen zu wollen, auf Lob und Bestrafung zu reagieren und gut bewertet zu werden. Oder darauf zu bauen, dass andere für deine Bedürfnisbefriedigung da sind und nach deinen Maßstäben leben sollen. Manch einer wird sagen, aber ich handle doch selbstverantwortlich. Habe einen gut bezahlten Job, zahle pünktlich meine Rechnungen, bin ein treusorgender Partner und/ oder Elternteil, habe ein Haus gekauft, engagiere mich ehrenamtlich und bin vollkommen abgesichert. Gut betrachten wir das einmal näher. Es gibt viele Menschen, die ihre Papierziele verwirklicht haben (Haus, Garten, technisches Equipment, ausgewählte Reisen, Leitungspositionen im Job etc.) hinter denen tiefliegende Bedürfnisse wie Anerkennung, Status, Wertschätzung, Aufmerksamkeit, Zugehörigkeit, Zuneigung und Erhöhung des Selbstwertes stehen. Diese sogenannten Papierziele sind häufig Umwege, um unsere tiefsten Bedürfnisse zu befriedigen. Den Wenigsten ist das allerdings bewusst. Und genauso häufig sind es auch leere Ziele, denn mit dem Hauskauf, dem teuren Auto, dem Posten von Urlaubsbildern ist häufig eine Erwartungshaltung an das Umfeld angebunden: der positiven Unterstützung eines demonstrierten Selbstbildes. Sobald dieser Moment verflogen ist, wird das nächste Vorhaben gesucht, um positive Bewertungen zu erzeugen. Davon leben unsere zahlreichen sozialen Medien.
- Im Umkehrschluss kann genauso gefragt werden, brauche ich ein großes Haus, um dem Grundbedürfnis nach einem liebevollen Zuhause gerecht zu werden? Oder baue ich ein Haus zu einer absurd hohen Kreditsumme, das mich noch die nächsten Jahre in einem Job hält, den ich jetzt schon nicht leiden kann, nur um meine Mitmenschen mit der Fläche, dem Ausblick etc. zu beeindrucken? Brauche ich den Führungsposten wirklich, um in der Position zu sein, notwendige Veränderungen zu etablieren, oder nur um meinen Vater/ meiner Mutter endlich ein Quäntchen mehr Achtung mir gegenüber abzuringen? Was mache ich, wenn diese Achtung, dieser Respekt dennoch ausbleiben? Wenn ich jahrelang schufte, um einen Titel wie Dr. med. XY zu erlangen, um meine Mitmenschen damit von meiner Eignung, meiner Kraft, meiner Intelligenz zu überzeugen und dann festzustellen, dass das Gefühl des mangelnden Selbstwertes damit nicht verschwindet - was dann? Oder ich meine Person, mein Selbstbild nur noch darüber definieren kann. Ist es bspw. selbstverantwortlich, Kinder in die Welt zu setzen, nur weil man es so gelernt hat und es alle anderen so machen? Nein, es sollte schon ein tiefes Bedürfnis dahinterstehen, z.B. einem Kind bedingungslose Liebe, Zeit und Aufmerksamkeit zu geben und sich der Verantwortung für dieses Wesen und seiner Entwicklung bewusst zu sein. Ist es verantwortlich, Konsumkredite anzuhäufen, in zu teure Wohnungen/ Häuser zu ziehen, drei Kinder in die Welt zu setzen und sich im Nachgang permanent darüber zu beklagen, sich nichts mehr leisten zu können, weil die monatlichen Tilgungen einen auffressen oder unerwartete Dinge passieren, die in diesen Lebensstil nicht einkalkuliert waren (z.B. Kurzarbeit)? Wie steht es um Selbstverantwortung, wenn wir als Angestellte unseren Job machen und völlig frustriert sind, weil wir uns für das Unternehmen den Hintern aufreißen und uns niemand anschließend über den Kopf streichelt? Was ist denn das tiefe Bedürfnis hinter dem „Hintern aufreißen für etwas/ jemanden anderes“.
- Ist es Selbstverantwortung, wenn wir andere Menschen und äußere Umstände für unsere Gemütszustände und Entscheidungen verantwortlich machen (Z.B. ich bin schlecht drauf, weil es regnet, der blöde Kollege hat mir den ganzen Tag vermiest, wegen Corona konnte ich ein Jahr lang meine Schwester nicht mehr sehen)? Handeln wir selbstverantwortlich, wenn wir uns jahrelang durch einen Job quälen, unsere Gesundheit dabei ruinieren aus Angst vor unserer eigenen Größe, Veränderungen und dem Risiko des Scheiterns. Wieviel hat es mit Selbstverantwortung zu tun, wenn wir uns über Jahre in Abhängigkeiten bringen, uns in die Schablonen unseres Umfeldes zwängen, irgendwann mit dem Rücken zur Wand stehen und unser Schicksal dann in die Hände anderer legen?
- Die wenigsten Kinder lernen selbstverantwortlich zu denken und zu handeln. Wir werden vor Fehlern bewahrt. Der Weg wird für uns glattgebügelt. Scheitern in unserer Gesellschaft als persönliches Versagen ausgelegt. Andersdenkende und nicht gesellschaftskonforme Ideen abgelehnt. Niemand bringt uns bei, wie wir mit äußeren Veränderungen und eigenen Gefühlen umgehen. Wie wir unser automatisches Reaktionsmuster auf einen Reiz unterbrechen. Wir lernen unser Leben in Abhängigkeit von den fixen Erwartungen und Vorstellungen unserer Eltern, Großeltern, Lehrern usw. zu gestalten. In Schubladen zu denken. Gut-Schlecht, Richtig-falsch. Das Warum kennen die wenigsten. Konditionierungen entstehen über Jahre durch Lob, Bestrafung, Akzeptanz, Kritik, Oberflächlichkeiten, Bewertungen, Manipulation, Vergleichen, emotionaler Erpressung (Ich bin enttäuscht von dir, weil…, ich bin stolz auf dich, weil…, wenn du mich lieb hättest, würdest du das und das nicht tun) oder gewaltvolle Kommunikation (Aussagen wie: was du sagst, ist Unsinn. ich weiß es besser, denn ich bin lebenserfahrener). Ein angepasstes Verhalten, dass wir auch heute in allen zwischenmenschlichen Lebensbereichen wie Wirtschaft, Arbeit, Politik, Familien, Schulen, Medien usw. beobachten können und gesellschaftlich als auch individuell höchst destruktiv nachwirkt. Wir reagieren aus der Angst heraus, immer im Blick, was wir verlieren könnten. Was dabei wirklich verloren geht: die Diversifikation (Vielfalt), Charakterstärke und das Rückgrat zu den eigenen Werten zu stehen. Natürlich sind wir geprägt. Wir können unseren Familien Vorwürfe machen. Doch unter dem Strich bringt es uns nicht weiter, solange wir uns selbst in einer Opferrolle bewegen. Unsere Eltern, Großeltern usw. haben sicherlich viele Verhaltensweisen blind übernommen, Fehler gemacht oder nicht genug für eine echte Handlungswahlfreiheit hinterfragt.
Wir haben die Wahl. Wir können reflektieren. Und inzwischen sehr viel schneller als viele Generationen vor uns. Wir können aus dem Kreis der wiederholenden konditionellen Verhaltensweisen austreten. Wir können anders entscheiden und handeln. Wir können dafür sorgen, dass es uns gut geht. Wir sorgen aber nicht dafür, wenn wir es anderen Menschen erlauben unser Leben in ihre Hand zu nehmen oder die Schuld für unsere Lebenssituationen großzügig auf andere verteilen. Auch wenn es uns kurzzeitig helfen mag, die Verantwortung, die auf uns lastet, abzugeben, so bestehen die langfristigen Konsequenzen aus Ohnmacht, Resignation und Selbstaufgabe. Denn dann haben wir die Verantwortung für uns in andere Hände gelegt, sind nicht mehr fähig Handlungsalternativen zu entwickeln und machen es davon abhängig, wie andere für uns entscheiden.
Stell dir nun einmal vor, dein Leben läuft nicht so, wie du es gerne hättest.
- Deine Kollegen sind plötzlich giftig zu dir,
- das Haus teurer in der Anschaffung als geplant,
- die Beziehung geht während des Hausbaus den Bach hinunter,
- keine Zeit für Freunde und Familie.
Selbstverantwortlich agieren, bedeutet auch das Warum
und den eigenen Anteil in Situationen zu hinterfragen. Vielleicht auch festzustellen, dass bestimmte Entwicklungen nicht einkalkuliert
waren oder sie einfach keine Priorität für dich hatten und dich nun überraschend treffen. Weil wir nicht mit diesen Situationen gelernt haben umzugehen, geschweige denn präventiv zu agieren oder
massiv im Konflikt sind zwischen Erwartungen und Realität, verfallen wir in depressive Verstimmungen. Stellen alles in Frage, fühlen uns vom Leben persönlich abgestraft. Das passiert uns alles.
Wir sind nicht schuld. Es werden Gründe gesucht.
- Die Krönung sind dann Besuche bei dem Psychiater, der aufgrund deiner Symptombeschreibung ein theoretisches Modell entwickelt und eine Diagnose als auch Therapieempfehlung stellt und Medikamente verschreibt. Diagnosen vermitteln Sicherheit und versehen dich gleichzeitig mit einem Etikett. Es gibt genug Menschen, die Jahre an Therapien, Medikamenten, Kuren und Ärzte-Hopping hinter sich haben und kaputter sind als vorher. Wieviel Kraft so etwas einen Menschen über einen langen Zeitraum kostet. Ist es das wert? Hilfe zur Selbsthilfe ist hier ein wichtiger Schlüssel. Viele Betroffene werden hierdurch schnell zum Spielball für andere. Warum, weil sie die Verantwortung für sich selbst Stück für Stück an andere abgeben und darauf vertrauen, dass der andere schon wissen wird, was gut für einen ist. Problem: Auch der Arzt ist kein Gott und seine Diagnosen basieren auf einer subjektiven Einschätzung, die stark von dem abhängt, was der Patient ihm im Erstgespräch vermittelt. Es sind Momentaufnahmen. Und ehe du dich versiehst, hängst du in einem ewigkreisenden Karussell, in dem andere für dich entscheiden. Manchmal ist das bei Härtefällen auch notwendig. Welche kostenfreien Therapien in Frage kommen, entscheidest nicht etwa du. Sondern die Krankenkassen. Die Anzahl dieser Therapien ist doch recht überschaubar.
Ein befreundeter Psychiater erzählte mir einmal in diesem Zusammenhang: „Mit den Therapien verhält es sich wie mit einer Happy Hour. Alle stürzen sich darauf, weil es umsonst ist. Dann klagen sie, weil sie monatelang auf einer Warteliste schmoren und nichts vorangeht, der Therapeut aus ihrer Sicht doof ist oder die Therapie nicht anschlägt. Die Wenigsten sind bereit Geld in die Hand zu nehmen und sich alternativ Hilfe zu suchen.“
- Das betrifft auch viele Menschen mit Depressionen. Depressionen sind normalerweise Phasen aus denen ein Betroffener selbständig nur schwer herauskommt. Dahinter stehen häufig Gefühle von Frust, Enttäuschung, Anpassung, Ohnmacht, Stagnation, Passivität, Minderwertigkeit, Ablehnung, Scheitern, Verlust, Perspektivenlosigkeit. Doch Anzeichen von Depressionen können ein Teil von dir werden, wenn die Warnsignale zu lange ignoriert werden, die gesamte Aufmerksamkeit permanent um den Mangel in deinem Leben kreist und der Umgang mit Depressionen zu emotional und schicksalsergeben erfolgt, z.B. statt zu sagen: ICH HABE gerade eine depressive Verstimmung. Ich komme da wieder raus. ich hole mir aktiv Hilfe, heißt es stattdessen oft: ICH BIN sehr depressiv. Dieses und jenes ist dafür verantwortlich. Ich muss jetzt damit leben. Niemand hilft mir. Bitte nimm ab jetzt Rücksicht auf mich. Vom Objekt zum Persönlichkeitsmerkmal. Damit tut sich auf Dauer niemand einen Gefallen. Du musst kein Opfer der Umstände, deiner enttäuschten Erwartungen oder deiner Vergangenheit sein. Das Leben ist nicht zum Leiden da. Das mag jetzt vielleicht hart klingen. Aber aus eigener schmerzvoller Erfahrung und in der Erfahrung mit anderen depressiven Mitmenschen kann ich dir sagen, wenn du in diesem Loch sitzt, dann grab dich nicht noch tiefer ein. Je länger wir uns in dieser selbst auferlegten Spirale aufhalten, an den richtigen Stellen untätig bleiben, desto schwerer wird es, dort wieder herauszukommen. Und viele wollen es auch irgendwann nicht mehr. Denn das würde bedeuten, aktiv etwas für das eigene Los zu tun. Die Fäden wieder in die eigene Hand zu nehmen. Verfestigte Überzeugungen wie „ich kann doch eh nichts tun…“ zu verändern und die Komfortzone zu verlassen.
Selbstverantwortung verlangt von uns manchmal das scheinbar schier Unmögliche, das Unbequeme. Auch dann weiterzumachen, wenn du auf Hindernisse stößt.
Der Gedanke zwängt sich bei vielen auf, keine Kraft für dieses oder jenes mehr zu haben. Gerade in einer Depression. Doch damit raubt es dir tatsächlich Monat um Monat jegliche Lebenskraft. Jede Art von Selbstwirksamkeit. Die Kraft kehrt erst zurück, wenn wir nicht mehr fliehen, nicht mehr vermeiden, nicht mehr verdrängen. Nicht mehr Opfer sein wollen. Aus Erkenntnissen Konsequenzen und Handlungen ableiten. Selbstverständlich mit professioneller Hilfe. Frühzeitig und präventiv, wenn möglich. Warte nicht darauf, dass von irgendwo eine Leiter kommt. Die Fähigkeit und der Entschluss herausklettern zu wollen und das trotz Widrigkeiten durchzuziehen, liegt in deinem Ermessen.
Selbstverantwortung bedeutet durch den eigenen Schmerz zu gehen, den eigenen Ängsten gegenüberzustehen und sich zu überwinden bzw. selbst zu erlauben, neue Erfahrungen zu machen.
Selbstverantwortung bedeutet Selbstwirksamkeit und Durchhaltevermögen.
Selbstverantwortung bedeutet Selbstreflektion und radikale Ehrlichkeit zu sich selbst.
Angefangen bei den kleinen Dingen. Es bedeutet, sich nicht dauerhaft im Schutz der Dunkelheit zurückzuziehen, weil man nicht verstanden wird oder andere Menschen die eigenen Erwartungen nicht erfüllen und schräge Dinge sagen. Eine Diagnose nicht wie einen Schutzwall vor sich herzuschieben, an dem alles Unliebsame abprallt. Sondern darauf zu hören, was das eigene Leben von dir will. Warum es dich wachzurütteln versucht, wieso es sich nicht lohnt, sich den Erwartungen seiner Mitmenschen unterwerfen zu wollen und wieso es notwendig ist, endlich dem eigenen Tempo zu folgen, auch wenn es bedeutet auf die Nase zu fallen und das als natürliches Mittel zum Fortkommen und Lernen einzukalkulieren. Und hier beginnt die Resilienz (psychische Widerstandskraft). Anderen Menschen und Umständen nicht zu erlauben, dein inneres Licht auszuknipsen. Einen Umgang mit unerwarteten Ereignissen zu finden. Alle Konsequenzen deiner Handlungen frühzeitig abzuwägen und dann dafür gerade zu stehen.
Selbstverantwortung bedeutet, eine bewusste Entscheidung zu treffen:
A. Am Boden liegenbleiben? Oder
B. AUFSTEHEN und DEINE KRONE ANNEHMEN.
Deine tiefsten Bedürfnisse auf dem direkten Weg zu befriedigen, indem du sie kennenlernst. Dich daran zu erinnern, dass jede deiner Handlungen auch Konsequenzen und unterschiedliche Reaktionen deines Umfeldes nach sich zieht. Und es in deiner Hand liegt, wie du selbst damit umgehst. Andere Mitmenschen oder Umstände sind nicht für deine eigenen Bewertungen der jeweiligen Situation und deinen resultierenden Gefühlen und Reaktionen verantwortlich. Das zu akzeptieren ist erstmal schwer. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung. Du schuldest niemanden etwas. Und niemand schuldet dir etwas. Niemand liest dich vom Boden auf, wenn du es nicht willst. Niemand kann dich ins Licht schieben, wenn du die Dunkelheit vorziehst. Niemand rüttelt dich wach, wenn du lieber die Augen verschließen möchtest. Niemand kann dir helfen, wenn du dir selbst nicht helfen willst und dich ständig torpedierst. Niemand anderes ist für dein Leben verantwortlich. Nur du selbst kannst dir dein bester Freund oder dein schlimmster Feind sein. Wähle sorgfältig!
Selbstverantwortung bedeutet, dein Leben nach DEINEN Maßstäben und Vorstellungen zu leben.
Selbstverantwortung heißt nicht, dass du nicht mal die Flügel schleifen lässt oder mutlos und verzweifelt bist. Das ist menschlich und normal.
Dennoch weißt du auch in solchen Momenten, dass es vorübergeht und deine Entscheidungsfähigkeit als auch dein freier Wille nicht dauerhaft darunter leiden werden. Selbstverantwortung bedeutet
auch, frühzeitig Hilfe anzunehmen - jedoch auf Augenhöhe und ohne Erwartungshaltung, dass dich dein Gegenüber heilt. Das kannst nur du allein. Alle anderen können dich lediglich dabei
unterstützen, sie nehmen dir aber nicht dein Leben ab.
Die Vergangenheit ist vorbei. Die Zukunft hat noch nicht begonnen. Doch mit Selbstverantwortung
legst du ein stabiles Fundament für eine selbstbestimmte Gegenwart.
- verfasst von Ina Victora -